Report Open Access
Wetzels, Peter; Brettfeld, Katrin
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<identifier identifierType="DOI">10.25592/uhhfdm.10261</identifier>
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<creatorName>Wetzels, Peter</creatorName>
<affiliation>Universität Hamburg</affiliation>
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<creatorName>Brettfeld, Katrin</creatorName>
<affiliation>Universität Hamburg</affiliation>
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<title>Auswirkungen verschwörungstheoretisch konnotierter Formen der Delegitimation von Politik, Wissenschaft und Medien im Kontext der COVID-19 Pandemie auf demokratieablehnende Einstellungen sowie Intoleranz und Vorurteile. MOTRA Forschungsbericht No. 3 aus dem Institut für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaft.</title>
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<publisher>Universität Hamburg</publisher>
<publicationYear>2022</publicationYear>
<subjects>
<subject>verschwörungsnarrative</subject>
<subject>corona-pandemie</subject>
<subject>intoleranz</subject>
<subject>menschenfeindlichkeit</subject>
<subject>antisemitismus</subject>
<subject>fremdenfeindlichkeit</subject>
<subject>demokratiedistanz</subject>
<subject>delegitimation</subject>
<subject>einstellungen</subject>
<subject>empirisch</subject>
<subject>studie</subject>
<subject>motra</subject>
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<dates>
<date dateType="Issued">2022-04-15</date>
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<language>de</language>
<resourceType resourceTypeGeneral="Text">Report</resourceType>
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<alternateIdentifier alternateIdentifierType="url">https://www.fdr.uni-hamburg.de/record/10261</alternateIdentifier>
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<relatedIdentifier relatedIdentifierType="DOI" relationType="IsPartOf">10.25592/uhhfdm.10260</relatedIdentifier>
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<rights rightsURI="https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode">Creative Commons Attribution 4.0 International</rights>
<rights rightsURI="info:eu-repo/semantics/openAccess">Open Access</rights>
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<description descriptionType="Abstract"><p>Im Zuge der COVID-19 Pandemie ist es seit 2020 zu einer recht dynamischen Entwicklung von Protesten gegen staatliche Ma&szlig;nahmen zur Bek&auml;mpfung der CoronaPandemie und ihrer Folgen gekommen (vgl. z.B. Schlie&szlig;ler, Hellweg &amp; Decker, 2020; Grande et al. 2021, Amlinger &amp; Nachtwey, 2021; Wei&szlig;, 2021).&nbsp;</p>
<p>Seit einiger Zeit wird diesbez&uuml;glich auch in der Wissenschaft beobachtet, dass die so zum Ausdruck gebrachten Unzufriedenheiten und Entt&auml;uschungen im Hinblick auf staatliche Ma&szlig;nahmen und politische Entscheidungsprozesse im Umgang mit der COVID19-Pandemie, vor allem auch in Bezug auf die damit assoziierten tempor&auml;ren Eingriffe in individuelle Freiheitsrechte, mit einem Anwachsen einer generellen Skepsis gegen&uuml;ber der Demokratie (vgl. Busemeyer, 2021) und einem Verlust des Vertrauens in und der Akzeptanz von zentralen Institutionen einer demokratischen modernen Gesellschaft verbunden sind (vgl. Siebert, 2021; Forum Antworten, 2021, Lamberty &amp; Rees, 2021). Problematisiert wird weiter auch eine damit einhergehende Intoleranz gegen&uuml;ber Minderheiten, darunter Antisemitismus (Butter, 2021a; Salzborn, 2021), Fremdenfeindlichkeit, die Ablehnung von Zuwanderern, Fl&uuml;chtlingen und Asylbewerbern sowie eine generelle Intoleranz (Pickel, Pickel &amp; Yendell, 2020). Auch Zusammenh&auml;nge mit einer vermehrten Billigung von politisch motivierter Gewalt werden hier gesehen (Lamberty &amp; Rees, 2021, S. 296 ff).</p>
<p>Im Zuge der Coronaproteste zeigte sich eine erh&ouml;hte Sichtbarkeit verschw&ouml;rungstheoretischer Deutungs- und Argumentationsmuster, die u.a. vermeintlich klar auf der Hand liegende, einfache und klare Antworten sowohl mit Blick auf die Ursachen der Pandemie als auch deren &bdquo;richtige&ldquo; Handhabung anbieten und verbreiten (vgl. Forum Aufbruch, 2021; s.a. Nachtwey, O., Sch&auml;fer, R. &amp; Frei, N. (2020)). Diese sind ferner von einer Ablehnung bzw. generalisierten Skepsis gegen&uuml;ber komplexeren Erkl&auml;rungsans&auml;tzen und Risikoabw&auml;gungen, der Diskreditierung wissenschaftlicher Expertise sowie deren Aufgreifen durch Politik und Medien gekennzeichnet (Butter 2020, S. 57 ff.).</p>
<p>Hier stellt sich die Frage, inwieweit solche Formen der verschw&ouml;rungstheoretisch konnotieren Delegitimation demokratiegef&auml;hrdende Effekte haben (vgl. Moore, 2019), ob sie mit einer Ablehnung von Liberalit&auml;t, einer Verringerung der Akzeptanz kultureller Vielfalt und Diversit&auml;t verbunden sind, ob also tats&auml;chlich im Zuge der Coronaproteste insoweit vermehrte Risiken der Zersetzung einer demokratisch-liberalen Kultur entstanden sind (vgl. Pickel, Pickel &amp; Yendell, 2020).</p>
<p>Im Folgenden werden die Ergebnisse eine Online-Befragung dargestellt, die durchgef&uuml;hrt wurde, um Teile dieser aufgeworfenen Fragen und Annahmen im Rahmen einer querschnittlichen Untersuchung einer ersten empirischen Kl&auml;rung und Pr&uuml;fung zuzuf&uuml;hren.1 Ziel dieser Erhebungen ist die empirische Untersuchung der Frage, inwieweit pers&ouml;nliche Erfahrungen mit Belastungen aufgrund der Corona-Pandemie einerseits und eine pauschale negative Bewertung der staatlichen Coronapolitik andererseits mit verschw&ouml;rungstheoretisch konnotierten Formen der Delegitimation von Politik, Wissenschaft und Medien in Zusammenhang stehen.</p>
<p>Weiter wird der Frage nachgegangen, ob verschw&ouml;rungstheoretisch konnotierte Formen der Delegitimation von Politik, Wissenschaft und Medien auch mit dem Risiko eines Anstiegs von Intoleranz, d.h. der vermehrten Ablehnung von Fremdgruppen und Minderheiten, verbunden sind.</p>
<p>Dar&uuml;ber hinaus wird auch analysiert, wie Formen der verschw&ouml;rungstheoretischen Delegitimation von Politik, Wissenschaft und Medien im politischen Spektrum zu verorten sind und ob sie, neben anderen Einflussfaktoren, die Mobilisierung eines aktiven Protestes gegen die staatliche Coronapolitik ma&szlig;geblich mittragen und verst&auml;rken.</p>
<p>Insoweit wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit die sozial offenkundig ungleich verteilten Belastungen im Zuge der Coronapandemie (vgl. Zick 2021, S. 20), zu nennen w&auml;ren diesbez&uuml;glich wirtschaftliche und berufliche Belastungen und Einschr&auml;nkungen zum einen, sowie tats&auml;chliche pers&ouml;nliche Betroffenheit durch pers&ouml;nliche Krankheit oder auch durch Todesf&auml;lle und Erkrankungen im unmittelbaren Lebensumfeld von Familie und wichtigen Bezugspersonen zum anderen, hier Wirkungen entfalten.</p>
<p>Weitere Informationen&nbsp;zu MOTRA am Standort Hamburg sind&nbsp;<a href="https://www.jura.uni-hamburg.de/die-fakultaet/professuren/kriminologie/motra.html">hier</a>&nbsp;zu finden.</p></description>
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